Der Kunstbauerkino e.V.

Der erste Filmabend des frischgebackenen Kunstbauerkino e.V. sollte am 16. Oktober 1993 im Tanzsaal des alten Kretscham von Großhennersdorf stattfinden. Da jedoch die alten russischen 35-mm-Filmapparate den Dienst versagten, wurde der Start verschoben und zunächst auf bescheidenere 16-mm-Technik ausgewichen. Am 15. Mai 1994 war es dann soweit: ein erstes erfolgreiches Kinojahr begann. Doch die Geschichte hatte im alten Tanzsaal deutliche Spuren hinterlassen – Ende 1995 wurde er baupolizeilich gesperrt und der Verein verlor vorerst seine Spielstätte.

1997 eröffnete in der alten Dorfbäckerei am Sportplatz das Kulturcafé Alte Bäckerei, das im Gebäude auch die Umweltbibliothek beherbergte und zum neuen Domizil des Kunstbauerkinos wurde. Mit zunächst nur 23 Kinoplätzen entstand hier das wohl kleinste Programmkino Deutschlands, wo Filme in 35-mm-Format abgespielt wurden.

Neben dem Kunstbauerkino in Großhennersdorf initiierte der Verein gemeinsam mit der Kulturfabrik in Mittelherwigsdorf eine weitere wichtige Spielstätte der Region: 2004 wurde das seit 1992 verfallende Kronenkino in Zittau, eines der ältesten Kinos Deutschlands, wieder in Betrieb genommen.

Angesichts wachsender Besucherzahlen beschloss der Verein einen Neubau mit 60 Plätzen. Mit Hilfe von Fördermitteln und großem persönlichem Einsatz der Vereinsmitglieder konnte der neue Saal 2006 fertiggestellt werden.

2015 wurde das Kunstbauerkino mit einer digitalen Kinoanlage ausgestattet.

Im Rahmen der EU-Inklusions-Förderung und mit Unterstützung des Sächsischen Ministeriums für Wissenschaft und Kunst (SMWK) konnte das Kino 2017 barrierefrei umgestaltet werden: Neben dem Kunstbauerkino wurden dabei auch die beiden Spielstätten Kronenkino und Kulturfabrik Meda mit einem System für seh- und hörbeeinträchtigte Menschen ausgerüstet (Audiodeskription / Untertitel für mobile Endgeräte), zudem wurde das Kunstbauerkino mit zwei Rollstuhlrampen versehen.

Für sein Filmprogramm wurde das Kunstbauerkino für die Jahre 2005–2013 mit einem BKM-Programmkinopreis ausgezeichnet und erhielt für die Jahre 2004–2005 und 2011 den Mitteldeutschen Kinoprogrammpreis für alternative Spielstätten. Außerdem nahm das Kino 2012 einen Preis der DEFA Stiftung in Empfang.

Und: TUSCH! – 2018 feiert der Kunstbauerkino e.V. sein 25-jähriges Bestehen!